Workshop Schindellegi 2014

Workshop vom 15./16. November 2014 in Schindellegi

Der dritte Workshop für Facettierer wurde in Zusammenarbeit mit dem „Stei-Egge“ (http://www.edel-steine.ch/) in Schindellegi (CH) organisiert. Erstmals wurde die Veranstaltung zweitägig durchgeführt, wobei am ersten Tag Zuschauer eingeladen waren, die den Schleifern bei der Arbeit zuzuschauen und mit ihnen zu diskutieren konnten. Gleichzeitig wurden ausgewählte facettierte Steine präsentiert. Das Interesse an dieser Veranstaltung war erfreulich gross.

8 Schleifer haben sich beteiligt. Zur Teilnahme wurden teilweise weite Reisewege unter die Räder genommen: vom Genfersee bis Vorarlberg (womit die Veranstaltung das Attribut „international“ bekommen hat). Es wurde von allen Teilnehmern ein Stein mit dem selben Design , aber mit unterschiedlichen Winkeln geschliffen. Verwendetes Material war farbloser CZ.
BOG zeigt beim gewählten Design bei kleinen Winkeländerungen von nur 0.4° (Unterseite, aber auch bei der Oberseite) zum Teil erhebliche Unterschiede bei der Lichtausbeute. Dieser Effekt tritt vor allem bei den Berechnungen mit Kopfschatten auf. Es wurden deshalb 4 Schliffpaare bestimmt, um dies zu verifizieren und generell die Computer-Simulationen mit den realen Steinen zu vergleichen. Neben BOG kamen auch GemRay und DiamCalc zum Einsatz.
Dass mehrere Schleifer zwei Tage zusammen arbeiteten erlaubte, einander über die Schultern zu schauen und Erfahrungen auszutauschen, etwa über Schleifscheiben oder Poliermethoden. Es kamen folgende Maschinen zum Einsatz: Ultra Tec (V5 digital, V2 digital, V2 analog), Facetron, Gemmasta.
Zurzeit liegen 6 von 8 Steinen vor. Eine endgültige Beurteilung kann erst nach dem Vergleich der 4 Steinpaare abgegeben werden. Als vorläufigen Schluss kann man sagen, dass die beobachteten Unterschiede bei Berücksichtigung des Kopfschattens nicht so gross sind wie die berechneten Werte erwarten lassen würden. Die ISO-Werte sind in jedem Fall hoch und liegen zwischen 85.8 und 93.7. Die Merit-Werte von GemRay liegen zwischen 55.7 und 70.3, wobei hier noch zwei wichtige Steine zur Beurteilung fehlen.
Auf Grund der grossen Resonanz ist geplant, den Anlass auch im nächsten Jahr durchzuführen. Die Räumlichkeiten lassen maximal 15 Teilnehmer zu.
Beispiel für eine Dokumentation, die jeder Teilnehmer erhalten hat:
bericht_schindellegi_2014